Sonntag, 12. Oktober 2014

Besuch der Rassegeflügel-Ausstellung in Wörlitz

Gern nahm ich die Einladung an, am heutigen Tag die Rassegeflügel-Ausstellung des Geflügel-Vereins Wörlitzer Winkel e.V. in Wörlitz zu besuchen. Es ist ja bekannt, daß ich einen anderen Umgang mit meinen Tieren pflege als die meisten Kleintierzüchter, die sich oft  (nicht alle!) nicht scheuen ihre Tiere auch zu schlachten und zu essen, dennoch darf man nicht in Abrede stellen, daß „Nutztiere“ meistens bei Kleintierzüchtern ein entschieden besseres Leben haben, als in der Massentierhaltung und sei sie auch noch so „ökologisch“ zertifiziert.

Trotzdem freute ich mich über die freundliche Aufnahme dort und wenn ich auch derartige Ausstellungen für die Tiere, wegen des Stresses und eingesperrt sein, nicht gerade gut finde, so gab es doch an der Unterbringung nichts auszusetzen. Futter und Wasser waren auf jeden Fall in jedem Käfig und alle Tiere schienen mir gesund zu sein. Daß natürlich Rassegeflügelzucht bedeutet, daß immer nur rassereine Tiere bei so einer Zucht überleben und diejenigen mit „Fehlern“ nach gewisser Zeit auch im Kochtopf landen, dies ist mir bekannt und ich selbst würde das als Tierechtler und Antispeziesist nicht so machen, sehe es aber realistisch, daß dies immer noch besser ist als die Haltung in der Massentierhaltung.

Daß die Rassegeflügelhaltung sowieso eine aussterbende Spezies ist, dies muß man auch konstatieren. Ich sprach mit einem alten Geflügelzüchter aus Jessen und der berichtete mir, daß es immer schwerer sei, auch auf dem Land und Vororten von Kleinstädten Akzeptanz bei den Nachbarn mit Geflügel zu finden. Stein des Anstoßes sind seine Rassegeflügelhähne, die nun mal krähen, und seine Rassegeflügelgänse, die nun auch mal nicht die leisesten Tiere im Tierreich sind. Er erwähnte, daß aber seine Nachbarn laute Benzinrasenmäher benutzen würden, laute Partys feiern würden und deren Kindergekreische ginge ebenfalls den ganzen Tag, das wird aber nicht moniert. Einer seiner Nachbarn hat einen Traktor, fährt x-mal am Tage mit lautem Getöse vorbei, seine Frau aber, die sprach ihn an, daß doch am Sonntag endlich mal Ruhe herrschen solle, es wäre der Tag des Herrn und da ginge man höchstens in die Kirche. Als wenn Tiere sich an so ein Menschengebot halten könnten!Sogar seinen Schwiegersohn stören die Tiere und das krasseste, dieser alte Geflügelzüchter hat einen Teich mit Fröschen und sogar die störten den dekadenten Herrn Schwiegersohn und er schoß aus dem Fenster mit dem Luftgewehr auf die Frösche.

Menschenkrach wird akzeptiert, Tierkrach wird als störend empfunden - ein Zeichen der weiteren Entfremdung von der Natur und der Fixierung des Menschen nur noch auf den Menschen. Tiere sollen ihm nur noch als Lebensmittel dienen und die industriellen Massentieranlagen und Schlachthöfe möglichst weit weg, denn man will die eigene Schandtat, wie mit Mitgeschöpfen umgegangen wird, selbst nicht sehen.














 

 
  

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