Mittwoch, 14. Mai 2014

Bundesdeutsches Fernsehen: Propaganda für Sozialabbau

                                      Karikatur aus: http://emanzipieren.wordpress.com

Wer die deutschen Fernsehsender, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, sieht, der wird mit der Zeit mit deren Propaganda und Hetze so voll gepumpt, daß in seiner Denkweise dies haften bleiben muß. Dies ist ja der ganze Sinn und Zweck dieser Massenmedien. War es früher hauptsächlich die Bild-Zeitung die das Volk verblödete - nicht umsonst wurde sie ja „Blöd-Zeitung“ genannt, so haben diese Aufgabe im steigenden Maße die Fernsehsender übernommen.
 
Ein solches Beispiel war die gestrige Sendung in der ARD bei „Maischberger“, wo mal wieder der angebliche Mißbrauch der Hartz-IV-Empfänger zur Debatte stand. Nach bewährtem Muster, siehe damals den Florida-Rolf der Bild-Zeitung, holte man einen wirklichen Sozialschmarotzer in die Runde, der 15 Jahre Hartz-IV bezog und dummdreist bekannte, daß er nicht arbeiten wolle. Solche Typen werden bewußt heran gezogen um einfältige Gemüter unter den Zuschauern gegen Hartz-IV-Empfänger aufzubringen, eine Taktik die schon Dr. G. bestens beherrschte. Bei dessen damaligen Hetzkampagnen führte man auch übelste Personen vor, die nur Abscheu erregen mußten um drakonische Maßnahmen gegen vermeintliche Asoziale zu rechtfertigen. Nichts Neues also in der Propagandataktik!
 
Es ist doch bezeichnend für die Parteilichkeit seitens des deutschen Fernsehens, daß sie subtil sich auf die Seite der Ausbeuter stellen und statt endlich mal das Problem der immer größer werdenden Schere zwischen Armen und Reichen aufzuzeigen, da Abscheu beim Zuschauer dagegen zu wecken, da haut man mal wieder auf die angeblich sozialschmarotzenden Hartz-IV-Empfänger ein. Daß die wirklichen Sozialschmarotzer ganz andere sind - z.B. die Milliardäre und Millionäre, die durch Ausbeutung ihrer Mitarbeiter oder durch Finanzspekulationen zu Lasten der Allgemeinheit wirklich sozialschmarotzen - das wird vollkommen ignoriert.
 
Da lud doch diese Maischberger eine Millionärin ein, die aus dem „Nichts“ durch angeblich eigene Leistung und Tüchtigkeit es in wenigen Jahren zur Millionärin geschafft hat und stellte diese Person noch als Vorbild hin. Daß überhaupt es möglich ist, daß man Millionär werden kann, zeigt doch, daß bei der Besteuerung in unserem Land etwas nicht stimmen kann, daß die Steuern entschieden zu niedrig sind. Die Zahl der Millionäre hat rasant zugenommen, die der Armen auf der anderen Seite auch.
 
Eine mehr als üble Reaktionärin, Rita Knobel-Ulrich, meldete sich in der Runde am schlimmsten zu Wort, begründete dies mit Bibelsprüchen, wie „wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen“. Meinte sie damit endlich mal diejenigen hunderttausende Bürger die nicht arbeiten, die nur ihrem Vergnügen nachgehen, weil Arbeiter und Angestellte für sie den Reichtum erwirtschaften, in "ihren" Betrieben, weil sie ein Vermögen geerbt haben, weil sie von ihren Aktiengewinnen oder ihren Wohnungen leben, die sie vermieten? Nein, die meinte sie natürlich nicht, sondern sie meinte die, die in unserem Land keine vernünftige Arbeit finden, deshalb auf Hartz-IV angewiesen sind um nicht zu verhungern.
 
Sie drosch die alte Leier, daß jede Arbeit zumutbar sei, dann würde auch jeder Arbeit bekommen. Allein statistisch haute das nicht hin, auch wenn der arbeitslose 50jährige Germanist als Spargelstecher arbeiten müßte, weil ihm sonst die Hilfe komplett gestrichen würde, auch dann würde es rein rechnerisch zuwenig Arbeitsplätze geben. Diese Knobel-Ulrich schwafelte viel davon, daß die Hartz-IV-Empfänger u.a. von ihren, der Knobel-Ulrich Steuern leben würden. Schlimm genug, daß die Hetzfilme von ihr hochdotiert vom Fernsehen gekauft werden, sie deshalb sehr gut verdient und damit Steuern bezahlen kann. Das ist natürlich politisch gewollt, daß derartige Elaborate ins Fernsehen kommen. In einem sozial gerechten Staat würden diese Hetzfilme nicht gesendet und auch eine Knobel-Ulrich würde stempeln gehen. Gerade für Personen ihres Schlages wären dann die Arbeiten angebracht, die sie jedem Arbeitslosen zumutet, wie eben Spargelstechen und Reinemachen.
 
Daß eine Knobel-Ulrich vorpreschen soll um den Boden zu bereiten für weiteren Sozialabbau und eine weitere Amerikanisierung, dies zeigt sich schon an ihren Forderungen nur noch 5 Jahre Hartz-IV im gesamten Leben zu zahlen, das ist genau das System was es in den USA gibt. Die USA und deren Sozialsystem scheint Knobel-Ulrich zu lieben, siehe „Cowgirl Rita“ auf ihrer eigenen Seite: http://www.knobel-ulrich.de/html/quer_durch_die_usa.html. Dann ihre Forderung jungen Erwachsenen bis 27 Jahren kein Hartz-IV mehr zu zahlen, typisch für den Versuch den Sozialstaat abzuschaffen, zurück in Zustände vor 1900. Solche Typen bekommen eine Plattform im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, finanziert von den Gebührengroschen der gesamten Bevölkerung, um ihre menschenfeindlichen Vorstellungen vorzubringen? Das zeigt, auf welcher Seite die Fernsehmacher stehen: auf der Seite der Reaktion!

(Rita Knobel-Ulrich ist selbst kein Mitglied der FDP, hat aber 2001 für die FDP für den Kreistag Harburg-Land kandidiert. Ihr Ehemann Wolfgang Knobel-Ulrich ist Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Harburg-Land, siehe: http://fdp-harburg-land.de/impressum. In einem Kommentar im Blog zu Anne Will hat sie vehement jede Nähe zur FDP bestritten.)

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