Dienstag, 16. April 2013

Karl Pommerhanz (1857-1940) und seine kranken Raben


Als Kind bedauerte ich die beiden Raben die da auf einer Zeichnung von Karl Pommerhanz (1857-1940) zu sehen sind. Möglich, daß daher meine Sympathie für Rabenvögel herkam, die immer noch andauert, denn den ganzen Winter über füttere ich Rabenvögel und ein Rabenvogelpärchen ist schon seit einigen Jahren bei mir heimisch, d.h. sie sind zwar nicht zahm, aber da sie fast immer in der Nähe sind, da sind sie sehr zutraulich. Wenn ich mit dem Auto mal weg gefahren bin und wieder komme, dann krächzen sie freudig, schon von weitem sehen sie mein Auto kommen. Im Winter wärmten sie sich am Schornstein und warteten natürlich auf Futter, welches sie auch jetzt immer noch ab und an bekommen, dies um nicht den Kontakt zu ihnen zu verlieren. 

Außer dem Bild von Karl Pommerhanz rührte mich als Kind auch noch eine andere Zeichnung eines kranken Raben in einem der Bücher der Buchreihe „Guck, Guck“ welche um 1900 erschien. Leider ist dieses Buch verloren gegangen und da ich nicht weiß in welchem Buch der Reihe diese Zeichnung war, ist es so gut wie aussichtslos diese Zeichnung mal wieder zu Gesicht zu bekommen.

Der Zeichner des obigen Bildes, Karl Pommerhanz (http://www.lambiek.net/artists/p/pommerhanz_karl.htm) war um 1900 ein bekannter Illustrator, viele der von ihm illustrierten Bücher werden noch heute gern gelesen, so: 

O diese Buben, siehe Bild:


 
O diese Mädchen

O diese Jugend

O diese Bösen

Rob und Bert

Friedrich und Pauline

Lustige Streiche für Buben und Mädel

Fernsicht (Berggeschichten)


Da manch einer die alte Schrift nicht mehr lesen kann, hier das kleine Gedicht noch einmal:

Die verunglückten Raben

Den beiden Brüdern war´s schlecht ergangen.
Sie ließen von einem Falken sich fangen.
Zum Glück entwischten sie; doch die Faust
des Räubers hat sie nicht schlecht zerzaust.

Nun ja - solch Unglück ist unvermeidlich:
Gottlob! Jetzt geht es ja wieder leidlich.
Und läßt sich der Lenz erst wieder sehn,
so werden auch Schnupfen und Husten vergehn.

 
Nun ja, eine Glanzleistung der Dichtkunst ist das Gedicht nun gerade nicht, auch etwas unlogisch, wenn die Beschwerden Schnupfen und Husten sind die aus dem Zerzausen durch den Falken entstanden, aber darauf achtet man ja im Kindesalter nicht und es tun einem nur die armen Raben leid, zumal wenn man selbst oft unter argem Schnupfen und Husten zu leiden hatte. Zur Erinnerung an Karl Pommerhanz dennoch für die Leser meines Blogs dieses Gedicht mit dessen netter Illustration.  

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