Sonntag, 8. April 2012

Ostern vor 50 Jahren – 1962









50 Jahre sind sie alt, die schon leicht verblichenen Dia-Fotos, siehe obige Scans (Meine Mutter, mein Vater und ich) vom Ostereiersuchen auf dem Knarrberg in Dessau-Ziebigk, wo ich mit meinen lieben Eltern zuhause war. Am Ostersonntag am Vormittag ging es raus in den Garten und ich durfte Ostereier suchen. Mutter hatte so 10-12 Eier eingefärbt, in den ersten Jahren mit Zwiebeln und dann später mit bunter Ostereierfarbe. Und dann gab es da noch die jedes Jahr wieder verwendeten großen Pappeier in denen leckere Süßigkeiten in Papiergras lagen. Viele dieser Süßigkeiten stammten von meiner Oma Martha aus dem Westen. Ostern 1962 war unser Garten, wie man sieht, noch recht kahl, denn frisches Grün zum Verstecken der Eier sehe ich nicht. Aber trotzdem freute man sich auf über das traditionelle Ostereiersuchen, welches so bis zu meinem 13. Lebensjahr stattfand. Als Jugendlicher mit 14 Jahren wollte man dann natürlich nicht mehr Ostereier suchen.

Heute baute ich seit langem mal wieder unsere alten Ostersachen auf, eben die Pappeier von damals und die kleinen Osterfigürchen, dazu ein paar Ostersachen der neueren Zeit. Ist er nicht hübsch anzusehen, der naturalistische Hase auf dem großen Pappei? Auch wenn er dummerweise als Eierbringer in der Tradition die Funktion des Huhnes übernahm, so freut mich noch heute dieses Osterei. Gab es 1962 noch viele Hasen auf den Feldern – man sah dauernd welche – so ist der Feldhase heute fast ausgestorben. Die industrielle Landwirtschaft heutiger Zeit (Raps ohne Ende für die Pseudo-Öko-Mafia) hat unsere natürlichen Landschaften kaputt gemacht und dazu kam dann nach der Wende das massive Jagdunwesen. Das Abknallen von Tieren macht eben dem Establishment Spaß. Waren es zu DDR-Zeiten nur die am Töten größten Gefallen findenden SED-Bonzen um Obertierabknaller Erich Honecker, so schießen wie wild jetzt auch die sich das leisten könnenden Bourgeois und da besonders die aus dem Westen kommenden Jagdpächter und Jäger. Wandern Sie mal durch Wald und Feld in Anhalt, liebe Leser, alle paar hundert Meter werden Sie einen Hochsitz finden. Einfach nur abscheulich, diese Lust am Töten von Tieren, die dann auch noch heuchlerisch als „Hege und Pflege“ getarnt wird.

Frohe Ostern, allen Lesern (ausgenommen allen Tiertötern), wünscht Ihnen
Ihr
B.N.

Und hier Links zu früheren Osterbeiträgen im B.N.-Blog:

http://barrynoa.blogspot.de/2010/03/osterlammer-schlachten-eine-unheilvolle.html
http://barrynoa.blogspot.de/2010/04/entartetes-abendlandisches.html
http://barrynoa.blogspot.de/2009/04/karfreitag-jetzt-mit-osterfeuer-bier.html
http://barrynoa.blogspot.de/2011/04/frohliche-ostern-2011-mit-osterkarten.html
http://barrynoa.blogspot.de/2008/03/ostern-2008-im-schnee.html
http://barrynoa.blogspot.de/2011/04/ostern-mit-altem-osterschmuck-der.html  
http://barrynoa.blogspot.de/2009/03/fastenzeit.html

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