Samstag, 10. April 2010

Am Goitzsche-See von Mühlbeck



Bitterfeld-Wolfen, dieser Name stand zu DDR-Zeiten für chemische Industrie und Rückgrat der DDR-Wirtschaft, er stand aber auch für Dreck und hochgradige Umweltverschmutzung und wohnen wollte man dort auch nicht, in dieser Giftlandschaft. Nach dem Zusammenbruch der DDR-Industrie nach der Wende wandelt sich nun allmählich die Landschaft, besonders nach der Flutung des Braunkohlentagebaus „Goitzsche“ bei dem großen Hochwassser 2002. Durch das Hochwasser entstand ein See von ca.25 Quadratkilometer Größe mit insgesamt 66 km Uferlänge. An seinem Ufer entstehen immer mehr touristische und kulturelle Einrichtungen. Heute besuchte ich den Teil des Goitzsche-Sees welcher an dem Ort Mühlbeck liegt.

Die Fahrt nach Mühlbeck wurde mir allerdings durch rücksichtslose ostdeutsche Autofahrer vergällt. Im Innerortsbereich von Muldenstein hielt ich an, da einige sehr große Erdkröten bei ihrer Wanderung zu den Laichplätzen die Straße überquerten. Ehrlich gesagt, hatte ich solche großen Erdkröten noch nie gesehen, es waren wahre Prachtexemplare. Diese Überquerung der Straße hätte nur ein paar Minuten gedauert. Ich stieg aus und machte die nachfolgenden und entgegen kommenden Autofahrer auf die Kröten aufmerksam, auch sah jeder dieser Autofahrer die sehr großen Kröten deutlich. Leider nahm nicht einer der ostdeutschen (Kennzeichen: ABI) Autofahrer Rücksicht auf die Kröten. Trotz meiner Handzeichen fuhren diese Typen los und grinsten mit ihren Proletengesichtern noch mich an, freuten sich, wenn es unter ihren Reifen knallte und aus den Kröten die Eingeweide spritzten. Es war einfach widerlich. Innerhalb von 4 Minuten fuhren mindestens 15 ostdeutsche Autos über die Kröten und leider überlebte nicht eine einzige der ca. 8 Erdkröten. Betroffen machte mich eine Kröte, der nur die Hinterbeine abgefahren wurden und die sich auf dem Bauch ins Gebüsch gerettet hatte, die dort aber bestimmt in den nächsten Stunden verendet ist. Ein Lob den zwei westdeutschen Touristen und einem vietnamesischen Autofahrer die sich nicht an diesem Totfahren beteiligt hatten und die wie ich stehen geblieben waren. Es ist wirklich so, man muß sich für seine sachsen-anhaltischen Landsleute ob ihrer Primitivität schämen. Wer nun annimmt, daß es sich bei diesen Fahrern um Jugendliche gehandelt hat, der irrt, es waren ausnahmslos Frauen und Männer im mittleren Alter, die Gesichter proletenhaft und abstoßend, höchstwahrscheinlich durch die frühere entartete SED-Sozialisation in den Einrichtungen der „Volksbildung“, wie Krippe, Kindergarten, Schule und später durch das kollektivistische spießbürgerliche Arbeitsleben in „sozialistischen“ Einrichtungen so negativ geprägt, daß man von derlei Typen eigentlich kaum etwas anderes erwarten kann.

In Mühlbeck dann angenehmere Menschen, viele Touristen aus dem Bildungsbürgertum, die besonders wegen der vielen Buchantiquariate nach Mühlbeck kommen, denn Mühbeck ist als Bücherdorf weit über die Grenzen unseres Landes bekannt. Angenehme Menschen auch am Mühlbecker Strand zum Goitzsche-See. Obwohl dieser Strand noch sehr unfertig aussieht, vermittelt er doch ein wundervolles südliches Flair mit seinem weiten Seeblick, seiner italienischen Gaststätte „Trattoria al Faro“ mit der schönen Cocktailbar, seinen Bungalows und den Holzplastiken eines Ruderers und einem weiblichen Rückenakt. Die Besucher und Dauergäste dieses schönen Fleckens kommen aus allen Ecken Deutschlands, ein Zeichen, daß der Goitzsche-See eine große touristische Zukunft haben wird, denn nicht nur in Mühlbeck wird sich der Goitzsche-See weiter entwickeln, sondern rund um den gesamten See, besonders auf der Bitterfelder Seite.

Für die Leser des Blogs ein paar Fotoimpressionen vom Mühlbecker Goitzsche-Strand vom heutigen Tag.

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