Dienstag, 11. August 2009

Von einem brutalen Sportlehrer und meinen Rollschuhen




Apropos Sport! Neulich schrieb ich negativ über Sport und bei dieser Einstellung bleibe ich auch, denn schon als Kind machte ich mehr als negative Erfahrungen mit Sport und zwar wegen des Schulsports. An die Schulsportstunden denke ich nur mit Grausen zurück, schon wegen des ekelhaften Sportlehrers den ich hatte, einem gewissen Genossen Gonnermann! Dieser brutale Typ (so stellt man sich eigentlich einen SA-Mann vor) scheuchte uns Schüler wie auf dem Kasernenhof. Selber war er mehr als unsportlich und wenn er uns bei minus 17 Grad eine ganze Stunde den Sport im Freien machen ließ wo wir in unseren dünnen Hemdchen trotz Bewegung jämmerlich froren, da stolzierte er in seinen Russenklamotten (Pelzkappe mit Ohrenklappen und Filzstiefel) daher. Gonnermann war mehr als primitiv, aber ein Roter (gab er jedenfalls vor) und da von der übelsten Sorte, ein sogenannter Krawallkommunist, die es in der DDR zuhauf gab, die wenn man mal ihre Vergangenheit wirklich unter die Lupe genommen hätte oftmals im Nazistrom mitgeschwommen waren und die aus dieser Zeit ihre Methoden übernahmen, ihnen nur ein „sozialistisches“ Mäntelchen überzogen. Besonders übel handelte dieser Typ an schwächlichen Schülern, wo es ihm Spaß bereitete diese zu schikanieren. So erinnere ich mich an den kleinsten und schwächlichsten Mitschüler in meiner Klasse der aus einer kinderreichen Familie kam und mehr als unterernährt war. Statt, wie es Lehreraufgabe gewesen wäre, diesem Kind seine besondere Fürsorge zu schenken, ließ er gerade an ihm seine Brutalität aus. Schläge waren ja offiziell in der DDR-Schule verboten, aber Gonnermann machte es anders. Wenn dieser schwächliche Schüler wegen seiner Unterernährung nicht die Leistung brachte die Gonnermann verlangte, dann holte er die Boxhandschuhe raus und ließ diesen Schüler gegen einen Schläger in unserer Klasse boxen welcher dann wie wild auf den vollkommen hilflos dastehenden Jungen einschlug das es nur so krachte und dabei grinste dann Gonnermann vor sich hin. Ekelhaft dieser Mensch und ekelhaft diese sogenannte „Friedensschule“ in Dessau-Ziebigk die diese Nazimethoden tolerierte. Daß einem da der Sport verleidet wurde, dies muß einleuchten. So wie mir ging es etlichen Mitschülern die diesen Lehrer haßten und die deshalb eine Antipathie in punkto Sport für ihr ganzes Leben mitbekamen. Ausnahmen gab es, aber dies waren dann Schüler und Schülerinnen die von Moral und Anstand wenig hielten und und die von ihrem Charakter und ihrem Auftreten grobschlächtige Typen waren.

Aber Sport trieb ich, dies hatte aber rein gar nichts mit der Schule zu tun. In meiner Freizeit lief ich wahnsinnig gern Rollschuh und dies gar nicht mal schlecht. In meiner Kindheit war der Knarrberg in Dessau-Ziebigk wo ich wohnte nicht sehr stark mit Autos befahren und ideal als Rennstrecke für Rollschuhrennen unter uns Kindern. So mit 13 Jahren hörte ich dann allerdings mit diesem Sport auf und die Rollschuhe kamen in den Schrank und wurden seither nicht mehr benutzt. Dieser Tage holte ich sie mal wieder raus und für Nostalgiefreunde fotografierte ich sie und scannte auch die Beschreibung ein. Also für die Nostalgiker unter meinen Lesern im Blog diesmal diese Bilder.

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