Samstag, 5. April 2008

Faszinierende Bücher: Robinson spielt König




Faszinierende Bücher sind für mich diejenigen, die man viele Male liest, weil sie einem so gut gefallen oder die man immer wieder zur Hand nimmt, weil sie einem eben lange Zeit außerordentlich gut gefallen haben. Zu diesen Bücher-Hits zählt für mich "Robinson spielt König" von E.R. Greulich, ein Buch welches kaum noch jemand kennt. 1954 im Verlag Neues Leben erschienen, war es der 6. Band in der Reihe "Spannend erzählt". Spannend und abenteuerlich ist dieses Buch fürwahr von der ersten bis zur letzten Zeile, eine moderne Robinsonade, die aber auch eine gesellschaftskritische Analyse der amerikanischen Gesellschaft der Nachkriegszeit enthält die tiefschürfend ist. Die Quintessenz des Buches ist eine einfache: Ein reicher Yachtbesitzer landet mit seinen Töchtern, seiner Frau und einigen lakaienhaften Typen auf einer einsamen Insel. Auf der Suche nach einem Schatz läßt er das Schiff stranden, wobei viele Mannschafter umkommen. Schnell bilden sich zwei Lager, ähnlich der Robinsonade bei "Herr der Fliegen", nur daß statt Kindern und Jugendlichen Erwachsene die Akteure sind. In der Natur wirken zwar die zivilisatorischen Machtverhältnisse eine Weile fort, weil die Produktionsmittel - auf der Insel, Proviant und Ausrüstungen von Bord der Yacht - den bisher Mächtigen gehören, hier einem Mr. Knatchbull, aber die Karten werden neu gemischt und zwei einfache Teilnehmer der Kreuzfahrt erweisen sich langfristig als die lebenstüchtigeren Insulaner, denn schon bei der Bergung dieser Gegenstände zeigt es sich, daß sie es als die einzigen anpacken können. Eingebettet ist diese Quintessenz in abenteuerliche Begebenheiten in tropischer Natur die den Leser fesseln. Ich habe dieses Buch als Kind und Jugendlicher bestimmt 20 mal gelesen und bin es auch heute nicht über. Über den Autor können die Leser des B.N.-Blogs auf dem Klappentext des Buchumschlages etwas erfahren, dazu wie immer bitte den Scan durch Mausklick vergrößern.

Bernd Nowack

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