Montag, 21. Januar 2008

Altes: B.N. als Reporter bei der LDZ, Teil II






Am liebsten machte ich Reportagen bei Kulturschaffenden, bei Konzerten, aber auch in kleine private Gewerbebetriebe ging ich gern. Der Job war mehr als abwechslungsreich, weil jeden Tag etwas anderes anlag. Gern gelesen wurden meine Nahererholungstipps und da lag mir besonders das Dessau-Wörlitzer Gartenreich am Herzen. Zu diesen Beiträgen recherchierte ich intensiv und fortan erschienen derartige Artikel auch in anderen Publikationen. Noch heute ist das Dessau-Wörlitzer Gartenreich mein Arkadien und es zieht mich jährlich ein Dutzend mal in die Gartenreichlandschaften unserer Umgebung, da am liebsten in die Anlagen die klassizistisch gegrägt sind und den antiken griechischen Geist atmen.

Eine zeitlang trat ich in die Fußstapfen von Klaus-Dieter Jänicke, dem excellenten Fotoreporter der Mitteldeutschen Neuesten Nachrichten (NDPD-Blatt) in Dessau, der ein Faible für leicht erotische Mädchenfotos hatte die in etwa mit den heutigen Pinup-Girl-Fotos der "Bild" zu vergleichen waren, allerdings weitaus dezenter und nicht aufdringlich sexbetont wie in der "Bild". Jede Woche erschien ein Foto eines hübschen Mädchens in der LDZ von mir, einmal im Bikini, das andere mal in engen Jeans posierend. Durch diese Mädchenfotografiererei wurde ich professioneller und es kamen dadurch auch Aufträge von überregionalen Zeitschriften für dieses Genre, Aktfotografie eingeschlossen.


Wenn ich die alten vergilbten Blätter der LDZ jetzt vor mir sehe die stapelweise meine Schränke füllen, so daß man sie gar nicht zählen könnte, da kommt mir das Gedicht von Walter Timmling in den Sinn von den vergilbten Seiten:


Walter Timmling 1897-1948

aus der Monografie von B.N. über Timmling


Vergilbte Bögen


Ein Blatt Papier mit vielen wunderbaren Zeichen,

doch viel Magie und seine Seelenkräfte reichen

bis hin zum Sirius, wenn sie nicht früher

den Irdischen erwecken zum Erblüher,

sind sie vergilbt in weltenferner Einsamkeit

noch immer treu und jungfräulich bereit.


Bernd Nowack, 21.1.2008

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